Themenblock III
(Selbst-)reflexive Perspektiven auf Psychologie & Psychotherapie​
Mi, 25/11/20

Die Handreichung von Psychotherapie und Neoliberalismus

17–18.15 Uhr | Vortrag mit Diskussion

Noch nie waren so viele Menschen davon überzeugt, dass die Psyche eine zentrale Rolle für ein gelungenes oder glückliches Leben spielt. Noch nie gab es ein derart mannigfaltiges psychotherapeutisches Methodenspektrum, das die Psyche zu modifizieren und zu optimieren verspricht wie heute. Und noch nie gab es neben dem äußerst florierenden Markt einen staatlichen Zugang zur Psychotherapie. 

Was haben diese Phänomene mit der aktuell wirkmächtigen neoliberalen Rationalität zu tun?
Unter Rückgriff auf Michel Foucaults Gouvernementalitätsstudien, in denen er die aktuelle Regierungsweise quasi vorausgesagt hat, wird die These erläutert, dass eine gelebte Handreichung von Psychotherapie und Neoliberalismus besteht.

Angelika Grubner arbeitet als Psychotherapeutin. Sie ist auch Diplomierte Sozialarbeiterin und studiert derzeit Philosophie an der Universität Wien. Zuletzt erschienen: Die Macht der Psychotherapie im Neoliberalismus. Eine Streitschrift. Wien/Berlin: Mandelbaum 2017 und 2018.